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Thurbo zur Stunde Null

Fünf Mitarbeiter:innen der ersten Stunde erinnern sich an den Thurbo Start im Jahr 2002 und beantworten im Interview in der aktuellen Ausblick-Ausgabe (pdf, 335 KB) diverse Fragen. Lesen Sie hier ergänzende Antworten, die im Magazin keinen Platz mehr gefunden haben. 

 

Werner Fritschi

Bereichsleiter Markt

Erinnern Sie sich an den ersten Thurbo Zug?
Alles klappte problemlos. Die einzige Schwierigkeit war, genügend Strom für die Live-Musik an Bord zu haben. Überall war viel Begeisterung. In Frauenfeld gabs sogar ein Feuerwerk für uns. Am darauffolgenden Montag begann dann der reguläre Betrieb. Wir verteilten Schoggikäferli unter den Fahrgästen.

Hätten Sie gedacht, dass Thurbo in den 20 Jahren einen derartigen Aufschwung erleben würde?
Wir haben uns ganz auf den Regionalverkehr fokussiert. Das ist unsere eigentliche Erfolgsgeschichte. Dabei haben wir stets Partner gesucht, auch mal einen Umweg genommen und vieles ausprobiert, was für uns komplett neu war.

Erzählen Sie uns ein Müsterchen!
Da war zum Beispiel unsere Zusammenarbeit mit der OL-Weltmeisterin Simone Niggli. Sie kam zustande, weil wir bei Thurbo selbst begeisterte OL-Läufer haben. So fragten wir einfach bei Simone Niggli an, ob sie mitmachen würde. Da kam plötzlich eine grosse Dynamik und Begeisterung in unseren Laden. Als Niggli in Tokyo vier Goldmedaillen holte, empfingen wir sie bei der Rückkehr mit vier GTW (Gelenktriebwagen) in Kloten und geleiteten sie zusammen mit vielen Fans nach Hause nach Münsingen. Wir mussten aber zuerst einen Lokführer auftreiben, der uns nach Münsingen fahren konnte!

Ein Höhepunkt für uns Bähnler war dann, dass wir mit unseren Fahrzeugen auf der Schnellfahrstrecke zurück nach Kreuzlingen fahren durften. Wir hatten nicht nur viel Arbeit, sondern auch viel Spass dabei!

 

Martin Hochreutener

Bereichsleiter Technik

Der Thurbo Start fiel nicht vom Himmel ...
Nein, wir waren ein Jahr lang an den Vorbereitungsarbeiten dran. Zum Beispiel mussten wir neues Personal anstellen. Zudem mussten wir auch Fahrzeuge anmieten. Wir hatten zu jener Zeit nur zehn eigene Züge von der Seelinie sowie zehn Einheiten älterer Bauart, die wir von der Mittelthurgaubahn (MThB) übernommen hatten. Das gab einiges an Koordinationsaufwand.

Der Gelenktriebwagen (GTW) von Stadler Rail wurde zum Markenzeichen von Thurbo. War das geplant?
Das war unser eigenes Fahrzeug, es kam überall gut an. Wir waren schon ein bisschen stolz auf das für uns entwickelte Fahrzeug. Tatsächlich wurde die Komposition wenig später zu unserem Erkennungszeichen. Bald war zu hören: «Ich gehe Thurbo fahren», statt nur «Ich gehe Zug fahren». Das hat uns natürlich sehr gefreut.

Ihre Wünsche für die nächsten 20 Jahre Thurbo?
Dass wir weiterhin zuverlässig Leistungen erbringen können. Wir beschaffen ja jetzt neue Fahrzeuge, und ich bin überzeugt, dass wir damit gut für die Zukunft gerüstet sind.

Urs Sennhauser

Bereichsleiter Betrieb

Der Thurbo Start fiel nicht vom Himmel ...
Der fahrplanmässige Betrieb musste gewährleistet sein. Das brauchte sehr viel Vorbereitung. Wir sind damals mit rund 60 eigenen Lokführern gestartet. Die anderen Lokführer haben wir von der SBB eingekauft.

Hätten Sie gedacht, dass Thurbo in den 20 Jahren einen derartigen Aufschwung erleben würde?
Ich habe vor Thurbo mehrere Reorganisationen erlebt, und es hätte mich nicht gewundert, wenn Thurbo fünf Jahre nach dem Start wieder reorganisiert worden wäre. Aber es ist anders gekommen, und das ist gut so.

Gisela Bürge

Leiterin Führungsunterstützung

Hatten Sie von Anfang an das Gefühl, ein gutes Team zu sein?
Ja, es war extrem viel los damals. Wir verspürten alle zusammen eine grosse Aufbruchstimmung, und es war auch viel Enthusiasmus vorhanden.

Der Gelenktriebwagen (GTW) von Stadler Rail wurde zum Markenzeichen von Thurbo. War das geplant?
Es gab viele positive Kommentare, vor allem wegen dem ebenerdigen Einstieg und dem grosszügigen Platz für Velos und Kinderwagen. Und natürlich wegen den hohen Fenstern mit der tollen Aussicht, das machte vielen Leuten schon Eindruck.

Raymond Oettli

Fachspezialist Planung

Die junge Thurbo war ehrgeizig und wollte bald auch im Ausland fahren ...
Aha, der ALEX (Allgäu-Express)! Da erinnere ich mich: Einmal standen wir mit unserer neuen und leisen Diesellok in München. Wir kamen von Kempten her, es war Winter und es hatte hohe Schneemauern. Da kam ein echter Urbayer und fragte, ob unser Ding denn wirklich fahre ... Es war halt keine schwere Diesellok, wie man es sich damals bei der Deutschen Bahn noch gewohnt war (lacht).

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