UEFA Women's Euro: Fussballmärchen mit Vermächtnis
Vom 2. bis 27. Juli 2025 findet die UEFA Women's Euro in der Schweiz statt. Mittendrin: St. Gallen als Austragungsort von drei Spielen. Doch während die internationale Elite kommt, ist hierzulande noch wenig von Profitum zu sehen.
Text: Simea Rüegg

Ein Märchen voller Euphorie und Spannung. Das steht diesen Juli auf der helvetischen Agenda, wenn die besten Fussballnationen Europas in der Schweiz gastieren. In acht Städten spielen 16 Teams im Rahmen der UEFA Women’s Euro 2025 um den EM-Titel. Schweizweit werden rund 650 000 Besucher:innen erwartet, weshalb die SBB mit 300 Extrzügen im Einsatz ist. Fünf der 16 Teams messen sich in St. Gallen: Deutschland, Polen, Wales, Frankreich und Titelverteidiger England tragen Gruppenspiele im kybunpark aus.
St. Gallen darf sich also «Host City», «Gastgeberstadt», nennen. Mit diesem Etikett kommt die Verantwortung, sich am Erbe des Turniers zu beteiligen. Unter dem Schlagwort «Legacy», «Vermächtnis», läuft ein Programm, das die Förderung des Frauenfussballs schweizweit sicherstellt.
Spielerinnen auf Schulbesuch
Zentral darin sind die Bereiche Elitefussball, Breitenfussball und gesellschaftlicher Einfluss. Dazu hat der Schweizerische Fussballverband konkrete Ziele formuliert, um beispielsweise die Anzahl an Spielerinnen, Trainerinnen, Schiedsrichterinnen und Funktionärinnen zu verdoppeln.
In der Ostschweiz gibt es diverse Projekte, die bis nach der EM andauern werden. Darunter sind reine Frauen-Trainerkurse, Ü30-Hallenturniere, Unterstützung für Vereine sowie Kampagnen, um mehr Zuschauer:innen für die höchste Liga, die Axa Women’s Super League (AWSL), zu gewinnen. Auch Schulsportbesuche von AWSL-Spielerinnen sind vorgesehen.
Die Freude am Frauenfussball soll in die Schweiz kommen, um zu bleiben. Hierzulande ist das Gesicht des Sports primär das Nationalteam, auf regionaler Ebene sind die Vereine Aushängeschilder. Diese Funktion hat im Thurbo Gebiet die Frauenequipe des FC St. Gallen 1879 (FCSG) inne.
Einerseits überzeugt Grün-weiss mit einer stetig steigenden Leistungskurve, andererseits engagieren sich Spielerinnen auch neben dem Feld für ihren Sport. Zwei davon sind Karin Bernet und Jana Brunner, ihres Zeichens Botschafterinnen der Host City St. Gallen.